Fortbildungen

Wachsende Schiffsgrößen, neue Antriebe, moderne Technik, elektronische Hilfsmittel

Wie andere Berufsgruppen erleben auch wir Seelotsen die Schnelllebigkeit vieler Entwicklungen. Zwar ist und bleibt der Lotsenberuf immer noch eine Tätigkeit, die vor allem auf Erfahrung basiert, die der Lotse im Laufe seiner Dienstjahre erwirbt. Doch kann/muss man heute einigen dieser Veränderungen mit Schulungen und Fortbildungen begegnen. 

Einige Beispiele:

Immer leistungsstärkere Prozessoren ermöglichen es, immer bessere mathematische Modelle komplexer hydrodynamischer Vorgänge in Echtzeit zu berechnen, wodurch sich in Schiffssimulatoren heute schon sehr realitätsnahe Szenarien nachbilden lassen. So lassen sich nicht nur die Manövriereigenschaften bestimmter Schiffe, sondern auch Außeneinflüsse wie Wind, Strom oder auch Ansaugeffekte (Bernoulli, Squat) am Simulator generieren. Seit vielen Jahren ist der Schiffssimulator daher fester Bestandteil der Ausbildung angehender Schiffsoffiziere und kommt mittlerweile auch bei der Ausbildung von Seelotsenaspirant:innen sowie bei Weiterbildungsmaßnahmen für Seelots:innen zum Einsatz.

Moderne Schiffe, die mit immer größeren Abmessungen und Tiefgängen die Reviere anlaufen, aber auch die stetige Zunahme des Schiffsverkehres generell stellen wachsende Anforderungen auch an die Seelotsenden. Dem Wachstum der Fahrrinnen sind natürliche Grenzen gesetzt, sie können nicht im gleichen Maße mitwachsen wie die Schiffe, die sie befahren, weshalb diesen immer weniger Raum zur Verfügung steht. Um dennoch das Revier möglichst effizient zu nutzen, kommen seit geraumer Zeit tragbare PCs zum Einsatz, die den Lotsenden während der Reise mit einer elektronischen Seekarte (ECDIS) und daneben mit zusätzlichen Informationen versorgen. Der Einsatz und die Nutzungsmöglichkeiten dieser Geräte ist Gegenstand von Schulungen.

Qualitätssicherung und -management ist für uns Seelotsenden ein Thema – wie in anderen Berufen auch. Jahrhundertelang wurde das Wissen an die jeweils nächste Lotsengeneration weiter gegeben. Zu einem Großteil ist das heute auch noch so. Wann immer erfahrene und weniger erfahrene Lotsende zusammen sitzen, findet dieser wichtige Austausch statt. Ein einheitlicher Kenntnis- und Wissensstand aller Lotsenden kann jedoch nur über gezielte Schulungsmaßnahmen erreicht werden, an denen jeder Lotse und jede Lotsin regelmäßig teilnimmt.

Leuchtturm / Radar Alte Weser
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Landradarbild
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Radarberatung (hier: VKZ Brunsbüttel)
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Nebel
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