Sie überlegen, den Lotsenberuf zu ergreifen?
Hier finden Sie Informationen zum Beruf und zur Ausbildung.
Wir Lotsinnen und Lotsen sind freiberuflich eigenverantwortlich tätig, aber in Lotsenbrüderschaften zusammengeschlossen. Dabei handelt es sich um Körperschaften des öffentlichen Rechts, die staatlicher Aufsicht unterliegen. Professionalität, Pünktlichkeit und Kollegialität zeichen uns aus. Im Rahmen der Selbstverwaltung unserer Lotsenbrüderschaft bringen wir uns konstruktiv ein und treffen alle Entscheidungen gemeinsam.
Bisher war der Lotsenberuf eine reine Männerdomäne. Inzwischen haben aber auch immer mehr Frauen ihr Kapitänspatent in der Tasche und sind verantwortlich in der Schiffsführung tätig. Daher werden Frauen in Zukunft die Lotsenbrüderschaften bereichern.
Wir haben einen abwechslungsreichen Beruf
- der nie langweilig wird,
- fernab aller Schreibtische,
- mit einem am Kapitänsgehalt orientierten angemessenen Einkommen,
- mit einer integrierten vernünftigen Altersversorgung,
- mit einer guten Berufsperspektive und
- mit einem effizienten Bört- und Freizeitmodell, damit trotz unregelmäßiger Einsatzzeiten die Familie und die Freizeit nicht zu kurz kommen.
Was sollten Sie mitbringen?
- ein abgeschlossenes „Nautikstudium (Details weiter unten),
- Spaß und Interesse am „Shiphandling“ mit unterschiedlichen Schiffstypen,
- sehr gute Deutsch- und sichere Englischkenntnisse,
- Flexibilität im Umgang mit multikulturellen Schiffsbesatzungen,
- situationsgerechte Kommunikationsfähigkeiten,
- eine gute Auffassungsgabe gepaart mit einer
- zielführenden, schnellen Entscheidungsbereitschaft,
- ein souveränes Unfall- und Krisenmanagement,
- eine ausgprägte Fähigkeit zum eigenverantwortlichen Handeln,
- die körperliche und geistige Eignung.
Fachliche Zugangsvoraussetzungen
Der klassische Weg zum Seelotsen steht erfahrenen Nautiker:innen offen. Sie verfügen über ein Kapitänspatent und können eine zweijährige Fahrzeit als Kapitän/in oder Erste/r Nautische/r Offizier/in in der Handelsmarine oder Forschungsschifffahrt nachweisen. Zeiten auf Fischereifahrzeugen, Behörden- oder Marineschiffen werden grundsätzlich nicht berücksichtigt.
Bewerber:innen werden von der GDWS in Kiel und der Lotsenbrüderschaft ausgewählt, in der der künftige Einsatz erfolgen soll. Die Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt (GDWS) ist eine Behörde im Geschäftsbereich des Bundesverkehrsministeriums.
Nach dem erfolgreichen Abschluss der achtmonatigen Seelotsausbildung erfolgt die Bestallung zur Seelotsin bzw.zum Seelotsen und die Aufnahme in die Brüderschaft. In den ersten Jahren nach der Prüfung gilt eine Schiffsgrößenbeschränkung, die schrittweise aufgehoben wird.
Neue Zugangswege ab Ende 2022
Da über den klassischen Weg nicht mehr in ausreichendem Maß Nachwuchskräfte gewonnen werden können, wurden die Weichen für neue Zugangswege gestellt. Die entsprechende Änderung des Seelotsgesetzes ist seit Ende 2022 wirksam.
https://www.bundeslotsenkammer.de/karriere/
Die GDWS hat Merkblätter für Seelotsanwärter:innen herausgegeben:
Merkblatt für die Zulassung als Seelotsenanwärterin/ Seelotsenanwärter (Stand Juni 2022): https://www.gdws.wsv.bund.de/DE/schifffahrt/01_seeschifffahrt/lotswesen/Downloads/Merkblatt_Zulassung_Lotsen.pdf?__blob=publicationFile&v=5
Informationen über die neuen Zugangswege zur Ausbildung als Seelotsenanwärterin oder Seelotsenanwärter ab dem 1. Dezember 2022 (Stand Dezember 2022): https://www.gdws.wsv.bund.de/DE/schifffahrt/01_seeschifffahrt/lotswesen/Downloads/Merkblatt_Zulassung_Lotsen_ab_Dez22.pdf;jsessionid=BB17BD69CE5F9E57DBEDF74C62C56100.live21322?__blob=publicationFile&v=2